Persönlichkeitsreise

Persönlichkeitsreise

Diese Rubrik gestaltet Annina Ritter und alle Rechte liegen bei ihr. Annina wird uns regelmäßigen Einblicke in die Persönlichkeitsentwicklung geben. Diese Einblicke können Dir auf Deiner Persönlichkeitsreise dienen oder eben auch nicht. Vertraue immer nur Deinem eigenen Gefühl. Du alleine hast die Verantwortung für Dein Leben.

25.04.2024 Persönlichkeitsreise: Ich bin doch nicht traumatisiert!

21.03.2024 Persönlichkeitsreise: „Lebe Dich selbst!“ – Doch was bedeutet das eigentlich? Eine kleine Unglücksanalyse

25.04.2024 Persönlichkeitsreise: Ich bin doch nicht traumatisiert!

Akademie magische Medizin
Persönlichkeitsreise
nicht traumatisiert

Wie, wo, wann fängt ein (Kindheits-)Trauma an?

„Unsere Eltern haben immer alles für uns getan! Wieso meint meine Schwester, dass wir in unserer Kindheit traumatisiert wurden?“

Dies fragte mich neulich eine Bekannte, die dem Heilungsweg ihrer Schwester wenig Verständnis entgegenbringen konnte.

Fühlte sie sich fast angegriffen und empfand es als undankbar und dreist, den Eltern gegenüber zu behaupten, dass sie durch diese in der Kindheit traumatisiert worden seien.

„Wir sind doch nicht traumatisiert!“, schnauzte sie empört, „unsere Eltern haben doch immer alles für uns getan, damit es uns an nichts fehlt.“

Und da hat sie in der Theorie natürlich recht! Objektiv betrachtet, haben unsere Eltern alles für uns getan, damit unsere ‚primären‘ Bedürfnisse gestillt wurden. Wir hatten genug zu essen, ein Dach über dem Kopf, Kleidung und die meisten konnten sogar ab und an in den Urlaub fahren. Doch bei näherem Betrachten und Nachforschen stellt sich meist heraus, dass es dennoch genug Bedürfnisse der Kinder gab, die nicht gestillt wurden. Zum Beispiel das Bedürfnis nach einer sicheren Bindung, Halt, Geborgenheit, Verbindung und Liebe.

Wie viele von uns sind mit diesen Werten als Kinder der Arbeiter- und/oder Nachkriegsgeneration aufgewachsen und wurden voller Liebe, Nähe und Halt groß gezogen?

Wie viele von uns sind, mit einem Vater aufgewachsen, der präsent war? Mit dem eine wahrhaftig tiefe Bindung möglich war?

Wie viele von uns haben eine friedliche und positive Geburtserfahrung gemacht, ohne direkt von der Mama getrennt zu werden?

Wie viele von uns haben die Erfahrung gemacht, dass durch Geld und materielle Dinge den Kindern so die elterliche Liebe zum Ausdruck gebracht wird?

Und genau hier möchte ich Dich heute mitnehmen in die Welt der ‚Traumatheorie‘.

Denn es gibt sehr viele und auch sehr verschiedene Ansätze, wann man denn nun wirklich von einem Trauma sprechen kann.

Aus meiner Erfahrung kann ein Trauma weitaus schneller geschehen als uns bewusst und lieb ist. Schon kleine ‚negative‘ Erfahrungen in der Kindheit können weitreichende Folgen für das weitere Leben, das eigene Glaubenssystem und den Selbstwert haben, obwohl überhaupt niemand die Absicht hatte, dieses Trauma auszulösen.

Das heißt also, nur weil Du denkst, dass es Dir an nichts gefehlt hat, bedeutet es nicht, dass Du in Deinem Leben nicht eines oder mehrere Traumata erfahren hast.

Vermutlich ist sogar das Gegenteil der Fall.

Was also ist denn Trauma genau?

Traumatische und schockierende Erfahrungen können zu vielfältigen Auswirkungen auf die seelische Gesundheit führen.

Grundsätzlich kann Trauma in verschiedenen Formen auftreten und wird in zwei Hauptkategorien aufgeteilt.

Zum einen gibt es physisches Trauma, dass durch Verletzungen oder Unfälle entsteht.

Zum anderen spricht man von psychischem Trauma, welches auf emotionalen oder psychologischen Erfahrungen beruht.  Psychisches Trauma kann durch Ereignisse wie Gewalt, Missbrauch, Naturkatastrophen oder Verlust entstehen.

Heute weiß man, dass Trauma das ganze System massiv beeinflusst und jeder anders darauf reagiert. Neben kurzfristigen Auswirkungen wie einer PTBS (Posttraumatische Belastungsstörung) können Traumata auch langfristige Auswirkungen auf das Verhalten haben, indem sie Vertrauensprobleme, Beziehungsprobleme oder emotionale Distanz auslösen.

Hierbei spielt der Zeitpunkt des Traumas eine entscheidende Rolle.

Vor allem Kindheitstraumata sind oftmals besonders prägend, und zwar ein Leben lang. Frühe belastende Erfahrungen können die neurobiologische Entwicklung beeinflussen und das Risiko für psychische Gesundheitsprobleme im Erwachsenenalter erhöhen.

Trauma ist individuell

Allerdings ist es wichtig zu betonen, dass hier jeder Mensch unterschiedlich auf Trauma reagiert und ganz individuelle Bewältigungsmechanismen entwickelt.

Das bedeutet konkret, dass wir aus dieser Erfahrung Überlebensstrategien entwickeln, die uns helfen, den Schmerz und das Erlebnis des Traumas nicht mehr fühlen zu müssen.

Aus Sicht eines Erwachsenen mögen wir also sagen ‚Na so ein bisschen Schimpfen/ Prügeln/ usw. hat noch keinem geschadet‘. Aus der Sicht eines Kindes wissen wir jedoch niemals, welche seelischen Auswirkungen solch ein Umgang und solche Erfahrungen auf das einzelne Kind haben. Und eines ist gewiss: Jeder einzelne Mensch geht mit solchen Erfahrungen unterschiedlich um.

Die Wahrnehmung und Bewertung von Trauma sind stark individuell und können von Person zu Person unterschiedlich sein. Was für eine Person traumatisch sein kann, muss für eine andere Person nicht zwangsläufig dasselbe Ausmaß haben.

Die Definition und Bewertung von Trauma hängen oft von verschiedenen Faktoren ab, darunter die persönlichen Erfahrungen, die Bewältigungsfähigkeiten, die soziale Unterstützung und die individuelle Resilienz. Was für eine Person als traumatisch erlebt wird, kann von der emotionalen und psychologischen Verfassung sowie den vorangegangenen Lebenserfahrungen abhängen.

Bindungs- & Entwicklungstraumata

Bindungstraumata entsteht oft bereits in den ersten Lebensjahren durch unsichere oder gestörte Bindungen zwischen Eltern und Kind, z. B. weil schon bei der Geburt massiv eingegriffen wird, oder eine frühe Trennung von Mutter & Kind durch Fremdbetreuung stattfindet.

Auch das Gefühl der Vernachlässigung durch emotionale Kälte oder inkonsistente Fürsorge können das Vertrauen des Kindes in die elterliche Bindung massiv beeinträchtigen und das, obwohl die Eltern immer alles für ihre Kinder getan haben, um ihnen ein gutes Leben zu machen.

Auch physischer oder emotionaler Missbrauch durch Bezugspersonen ist in Familien leider keine Seltenheit und Verhaltensweisen wie Narzissmus führen zu traumatischen Bindungserfahrungen, die das ganze weitere Leben des Kindes massiv beeinflussen. Wenn die elterliche Antwort auf die Bedürfnisse des Kindes fehlt oder inkonsistent ist, kann dies zur Unsicherheit in der Bindung führen.

Was bedeutet das nun konkret?

Das heißt, obwohl Eltern sich für uns “abgerackert” haben, damit es uns gut geht, ist oft dabei eines auf der Strecke geblieben: eine liebevolle Verbindung.

Solch unbewusste und absolut ungewollten Bindungstraumata können langfristige Auswirkungen auf die emotionale Regulation, zwischenmenschliche Beziehungen und das Selbstwertgefühl haben. Es beeinflusst die Fähigkeit, Vertrauen aufzubauen, Verbindung langfristig eingehen zu können und emotionale Intimität zu erleben.

Ich möchte hier allerdings ganz klar darauf hinweisen, dass es nicht darum geht jetzt den Eltern alle “Schuld” für sämtliche Traumata zu geben oder sie als Eltern versagt haben.

Hier spielt ganz klar auch unsere patriarchale Gesellschaft und ihre Strukturen mit rein, die es Eltern gar nicht anders möglich gemacht haben. Wir leben ihn einer Welt von chronischem Stress, Vernachlässigung oder instabilen familiären Verhältnissen, die bei Kindern einfach häufig zur Entwicklung von Entwicklungstraumata beiträgt.

Fazit

Es hat sich herauskristallisiert: Was für den einen traumatisierend war, hat den anderen vielleicht gar nicht groß mitgenommen. Weil Trauma eben immer individuell zu betrachten ist.

Gleichzeitig kann auch nur eine ‚kleine‘ Schockerfahrung bereits zu einer Traumatisierung führen, ohne dass man dies bewusst selbst als ein Trauma einstufen würde.

Deshalb lohnt sich immer einen Blick ins Unterbewusstsein und nachzuforschen, wie die Gefühlswelt dort wirklich aussieht. Schmerz, Drama, Schock, Trauma bleiben gerne auch unbewusst im System stecken und können weitreichende Folgen für unsere mentale, geistige und körperliche Gesundheit haben.

Wie Du Zugriff auf Dein Unterbewusstsein bekommst, erzähle ich Dir gerne in einem anderen Artikel.

Falls Du gerne mit Unterstützung alten negative Erfahrung erlösen und endlich damit in Frieden kommen möchtest, melde Dich gerne bei mir. Es ist meine Spezialität bei der Traumaintegration achtsam und liebevoll zu unterstützen.

Von Herzen alles Liebe,

Deine Annina

21.03.2024 Persönlichkeitsreise: „Lebe Dich selbst!“ – Doch was bedeutet das eigentlich? Eine kleine Unglücksanalyse

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Lebe Dich selbst

‚Zeige Dich so wie Du bist‘, ‚Sei ganz Du selbst‘, ‚Lebe Dich‘

Mit diesen Sätzen wird man auf Social Media nicht selten ermutigt, sein Leben ganz nach seinem Willen zu gestalten. In der Theorie sind solche aufmunternden, bestärkenden Sätze ja auch ganz nett. Gut gemeint, auf jeden Fall.

In der Praxis sieht es allerdings oft anders aus. Je mehr man solche Beiträge von anderen konsumiert, die es scheinbar geschafft haben, ein absolut glückliches, perfektes, selbstbestimmtes Leben zu leben, desto mehr Selbstzweifel & Mangelthemen können bei einem selbst getriggert werden. Zumindest ging es mir früher oft so.

„Wieso schaffen das alle anderen, nur ich nicht?“

Oder Du fragst Dich: „Ja, aber wie geht das denn überhaupt sich selbst zu leben?“

Ich finde, dass diese Fragen durchaus berechtigt sind und möchte mit Dir heute einen kleinen philosophischen Exkurs in dieses Thema machen.

Denn mit Dir ist ganz bestimmt nichts verkehrt, nur weil Du den Dreh für Dich noch nicht raus hast.

Die Krux der gesellschaftlichen Normen

Es ist doch eigentlich kein Wunder, dass wir gar nicht so genau wissen, was uns selbst glücklich macht und erfüllt.

So wird uns doch gesellschaftlich gesehen von klein auf genauestens suggeriert, was ein glückliches Leben ausmacht:

Erst der Partner, dann die Ehe, das Haus, der Baum, der Hund, Kinder usw.

Nicht zu vergessen, die Karriere, die ja zum vollkommenen Lebensglück auch noch mit unter den Hut gebracht wird. Am besten noch 3 Ehrenämter dazu, damit man auch ja ein guter Mensch ist und die kranken Eltern pflegt man natürlich auch noch selbst, denn das gehört sich so.

Ja, ich weiß, das ist jetzt sehr überspitzt dargestellt, aber ich denke, Du verstehst, worauf ich hinaus möchte:

Wie soll ich meine eigenen Wünsche, Bedürfnisse, Gelüste kennen, wenn ich ein ‚vorgegebenes‘ Leben lebe und dem nacheifere wie verrückt?!

Jetzt mal Tacheles: Die wenigsten Menschen erfüllt solch ein vollgestopfter Alltag mit Dingen, die sich ‚halt so gehören‘, oder?!

Denn wie viel davon sind wirklich Dinge, die Dir ein Lächeln ins Gesicht zaubern und Dich tief erfüllen? Ich wette, gar nicht so viele …

Leben im Außen, statt von innen heraus

Unsere gesellschaftlichen Strukturen sind gar nicht darauf ausgelegt, dass wir wirklich ‚wissen, wer wir sind & was wir wollen‘. Schon mit der Schule werden Kinder ‚dressiert‘ hörig zu sein, eine gewisse Meinung zu haben, ja nichts infrage zu stellen. Man bekommt moralische Verhaltensweisen eingetrichtert und lernt, wie unser Zusammenleben funktioniert: In dem wir leisten, leisten, leisten.

Denn dann gibt es Anerkennung.

Das Ergebnis solch eines Ansatzes ist, dass wir uns schon mit jungen Jahren immer mehr von uns selbst entfremden, unseren eigenen Willen aufgeben, um hineinzupassen und anerkannt zu werden.

Deshalb leben die Erwachsenen Generationen überwiegend mit Fokus auf ihre Umgebung und was das ‚Außen‘ zu ihnen sagt und vergessen dabei sich selbst und das, was sie vom Leben eigentlich wirklich wollen.

Man kann also sagen, man hat es vergessen oder – noch schlimmer – gar nie gelernt sich selbst zu leben, weil wir keinen Zugriff auf unsere Innenwelt mehr haben vor lauter Leben im Außen.

Voraussetzung für ein selbstbestimmtes Leben

So, Du kannst Dir nun also vielleicht schon denken, worauf ich hinaus will.

Denn sich selbst leben geht halt nun mal nicht ohne, dass Du Dir Deiner Selbst bewusst bist. Macht Sinn, oder?

Das heißt ohne Zugang zu Deiner Innenwelt und Deinen Bedürfnissen, wird es schwierig Dir ein Leben zu gestalten, welches Dich glücklich macht.

Egal, wie Du das drehst und wendest, es wird kein Weg an Dir selbst vorbeigehen.

Und das ist der allererste Schritt, um zu diesem ‚Lebe Dich selbst‘ zu kommen:

Befasse Dich mit Dir selbst!

Setze Dich mit Dir selbst auseinander

Baue eine Beziehung zu Dir auf. Lerne Dich neu kennen. Erfahre Dich.

Was willst Du? Was macht Dir wirklich Spaß? Oder was so überhaupt gar nicht? Welche gesellschaftlichen Werte findest Du gut? Und welche eigentlich total scheiße?

Und dass Du Dir diese Fragen überhaupt stellen kannst, brauchst Du erst einmal den Raum dafür.

Schaffe Dir also kleine Auszeiten im Alltags Hustle; lege Pausen ein nur mit Dir und beginne Dich mit Dir auseinanderzusetzen.

Viele versuchen das ihr Leben lang zu vermeiden, bis sie krank, unglücklich oder so verdammt alleine sind, dass kein Weg mehr dran vorbeigeht.

Und ja, ich verspreche Dir nicht, dass da nur angenehme Dinge hochkommen, sondern vielleicht auch Dinge, die Du nicht verarbeitet und integriert hast. Alte Emotionen, schmerzhafte Erlebnisse, Traumata usw …

Doch all das hilft Dir, Dich neu zu entdecken und kennenzulernen.

Dich zu verstehen und dort anzusetzen. Die Beziehung zu Dir zu verbessern und zu vertiefen. Dich selbst anzunehmen, anzuerkennen und zu lieben, ohne die Bestätigung im Außen zu brauchen.

Ja und dann – und dies kann ich Dir versprechenen – wirst Du irgendwann ein immer klareres Bild davon bekommen, wie Du Dein Leben wirklich leben möchtest und erkennen, was Dich tief erfüllt und glückselig macht.

Authentisch sein braucht Zeit

Dort hinzukommen ist ein Prozess, der womöglich nicht von heute auf morgen geht und viel Geduld, Zeit und auch Nerven erfordert.

Aber ich kann Dir aus eigenen Erfahrung sagen: Es war das Beste, was mir je passiert ist!

Auszubrechen aus allen Erwartungen, Rollen, Normen und wirklich Stück für Stück zu der zu werden, die ich in meinem Kern immer war. Heute stehe ich mutig zu mir und zeige mich immer selbstverständlicher so, wie ich bin, ohne mir noch den Kopf darüber zerbrechen zu müssen oder Angst vor Ablehnung zu haben.

Auch Du kannst das!

Geh los für Dich, lerne Dich neu kennen! Finde heraus, wer Du bist. Starte diese wundervolle Reise Deines Lebens zurück zu Dir jetzt! Auch Du kannst das. Und zwar in Deinem Tempo und auf Deine ureigene Weise.

Wenn Du das Gefühl hast Unterstützung auf Deinem Weg zu brauchen, oder vor Herausforderungen zu stehen, bei denen Du nicht weißt, wie Du sie bewältigen kannst, dann darfst Du Dich gerne jederzeit bei mir melden und wir sehen, wie ich Dich unterstützen kann.

Mein Kontakt ist kontakt@innerananda.de

Von Herzen alles Liebe zu Dir, Deine Annina

Ps: Lebe Dich selbst 😉

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